Die Bibliothek

Lesesaal der Stadtbibliothe Stuttgart /Foto: Grützner

Erinnerungen gefasst auf Papier

Am Anfang war das Wort –

Wörter machen uns zu dem, was wir sind.

Niemand sollte das Recht haben das Denken, das Schaffen, das Wirken anderer zu verbrennen.

Bücher sind die Denkmäler der Aufklärung, das Versprechen auf Bildung, – auf Entwicklung auf Menschlichkeit- in Büchern verfassen sich Staaten – Menschen – Religionen – sie sind die Organisationsstruktur menschlicher Entwicklung, die Sammlung von Mythen, Erzählungen, die Beschreibung von Didaktiken und Methoden.

Die Konzentration der Gedanken und deren Gliederung und Strukturierung,

Sie sind der Stolz derer, die sie erschaffen und derer die in ihnen verstanden haben – ausgehend von ihnen selbst und inspiriert von Wörtern.

Wer nicht liest, nicht vernetzt, nicht aufbricht zu neuen Seiten, der bleibt flach & einseitig. Wer nicht schreibt bleibt unbeschrieben.

Verwahren sie ihre Bücher gut.

Bewertung: 3 von 5.

Refugium und Gastgeber

Refugium auf dem Pilgerweg ist eine schöne Sache. Diese Unterkünfte sind mit wenigen Betten ausgestattet und bieten dem und der gemeinen Pilger*in eine günstige Alternative zu Gästezimmern oder Campen. Eingerichtet werden sie, in der Regel von der Gemeinde oder kirchlichen Einrichtungen und betrieben werden sie entweder von Mitarbeitern oder Angestellten der Gemeinde, die dann die Übernachtungsgebühr kassieren und die Regeln erklären. Hier hat man die beste Gelegenheit auch andere Mitpilger kennen zu lernen. Da Pilger in der Regel alleine laufen und tendenziell männlich, weiß und kommunikationsarm auftreten, ist dies eine sehr interessante Erfahrung. Viel schöner jedoch sind Unterkünfte mit Gastgebern, hier werden die Refugien von einem Netzwerk von Volontären betrieben, die von überall aus Frankreich jeweils für 14 Tage eine Herrberge betreuen. Sie heißen dich in der Herberge willkommen und reichen ein Abendessen und ein Frühstück und sind einfach für einen da. Alle Volontäre müssen selbst den Camino bereits gegangen sein (meist mehrfach) und können so ein guter Ratgeber sein.
Sie hatten in ihrem Leben verschiedene Berufe und so entstehen interessante Gespräche über viele Themen. So sprachen wir mit Phillippe aus Nantes, einem pensioniertem Bankangestellten. der in seiner Arbeit Unternehmensfinanzierungen organisierte, in einem Baucontainer der besonderen Art, einen Abend über Politik & die Situation in Palästina.

Refugium in Thievere

In Sorges, der heimlichen Trüffelhauptstadt, lag das Refugium im Haus des Pilgers direkt angrenzend zum Rathaus gegnüber der Kirche. Uns begrüßte eine rüstigen 70jährige Dame aus Paris, Vallerie; die hier seit 12 Jahren den Volontär in den ersten Maiwochen gibt. Sie führte ihr Refugium klar und mit strenger Hand und sorgte dafür, dass hier jeder zu seinem Recht kommt. Sie erzählte über die Entwicklung des Refugiums in den Jahren, das durch ihr Ehrenamt entstandene Netzwerk, welches sie pflegt und über die Sanierung der wunderschönen Kirche. Dies veranlasste sie uns auch gesangstechnisch ihre Künste zum Besten zu geben. Vor dem Schlafengehen gab es noch als Nachspeise frisch gebackenen Apfelkuchen.

Refugium in Sorges

In Perigueux einer Großstadt war das Refugium wieder anders organisiert. Mitten in der Großstadt ist in einem unscheinbaren Wohnhaus das Refigium untergebracht. Man klingelt und am Fenster aus dem ersten Stock erscheint ein langhaariger, vollbärtiger Riese, eine Mischung aus Harry Rowolt, Hagret aus Harry Potter und Karl Marx. Pfeifend kommt er die Treppe herunter und öffnet die Tür. Nach der Anmeldung erhalten wir ein Zimmer und haben die Möglichkeit entweder zu kochen oder aber in der Stadt etwas zu Essen. Aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse beschliessem wir in der Stadt zu essen und so entgeht uns an diesem Tag die Pilger-WG-Erfahrung. Das Frühstück ist am nächsten Morgen um 7.30 Uhr. Hierfür wird der Konferenztisch geräumt und Hagred trohnt am Tischende in seiner gemütlichen fröhlichen Art. Es kommt ein bisschen eine Stimmung von verschworener Gemeinschaft auf, bevor alle sich vom Tisch erheben und ihrer Caminowege gehen während Karl Marx den Abwasch macht und seine „Comune“ für die nächsten Pillger am Abend vorbereitet.

Winterpause

Einmal nicht aufpassen und schon liegt Mensch in seinem Bett und die Pausentaste ist aktiv. Heute morgen gemeinsam im Wohnzimmer mit Maske den Adventskalender nachgelesen den ich in den letzten Tagen verpasst habe. Dort bin ich auf den Namen Martin Walser gestoßen. Manchmal spricht einem in einem Buch ein Satz besonders an. Für heute ist es der obige.


Herbstglück geht durch den Magen

Die Sonne scheint und ich sitze mit meiner Frau im Garten, plötzlich überrascht sie mich mit einem herrlichen Stück Kuchen. Die Pflaumen sind frisch gepflückt im Biosphären-Reservat und das Kuchenrezept ist neu (und vegan) die Sahne ist selbst bereitet und man sitzt da und fühlt einfach nur Dankbarkeit für die Welt, in der man Leben darf. Für die Menschen, die eine begleiten und dafür das es jeden Tag jemanden gibt mit dem man sein Leben verbringen darf. – Danke

Queere Kirche

Auf der Buga23 bin ich bei „Kirche in der Buga“ in den Abschlussgottesdienst der Queeren Themenwoche geraten. Um es vorweg zu schicken ich bin klassisches Modell alter weißer hetero, verheiratet und glücklich im Mainstream doch was ich hier gesehen habe war bunt und schön, hatte Anspruch und Botschaft, einbeziehend ohne auszuschließen. Besonders gut haben mir die Texte von Raphael Sodan gefallen.

Sowohl das „G*tt unser“ als auch die adaptiert Schöpfungsgeschichte. Vielen Dank für diese Erfahrung. Bleibt zu sagen Und Gott sah das ALLES gut war. – So muss Kirche.

Weltacker 2023

Gestern war ich auf der Buga23 in Mannheim und habe dort das Weltackerkonzept kennengelernt. Die Idee:

2000qm fruchtbarer Boden/Person können jeden Menschen der Erde ernähren. Das Problem ein durchschnittlicher Deutscher verbraucht 4000qm (ein Brasilianer 3000qm). Habe viel gelernt und nun viel nachzudenken.

Was mir gut gefiel, es gibt keine „Verbote“ oder „Dogmen“ nur die Frage:

Wie kommt man mit seiner Lebensweise auf den einem zustehenden Teil. Ein gutes pädagogisches Konzept. Sollte es an Schulen geben. Wäre ein guter Ansatz das Thema Ernährung ganzheitlich zu betrachten.